Mit dem Projekt „AkTiO3n“ – Aufbringung katalytischer, aktiver Oberflächen auf Titansubstraten zur Ozonerzeugung – setzen der Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und die Innovatec GmbH in Rheinbach ihre wegweisende Zusammenarbeit zur Reinhaltung von Wasser in privaten oder industriell genutzten Leitungssystemen fort. Es geht nun darum, die zur Ozonerzeugung verwendeten Materialien weiterzuentwickeln, um eine langzeitbeständigere, konstantere Menge Ozon erzeugen zu können und so gesundheitsschädigende Keime im Wasser zu eliminieren. Das Bundeswirtschaftsministerium hat dazu im Zentralen Innovationsprogramm für den Mittelstand (ZIM) insgesamt rund 380.000 Euro für die Dauer von zwei Jahren bewilligt.

Ozon Microzelle – Elektrode im Größenvergleich

Elektrode im Größenvergleich

Die bisher eingesetzten Zellen zur Elektrolyse weisen sporadisch Qualitätsschwankungen bei den Schichten des Katalysators auf, was zu Einbußen bei ihrer Leistung und Lebensdauer führen kann. Dies bedingt dann einen hohen Ausschuss in der Elektrodenherstellung. Projektleiter Prof. Dr. Steffen Witzleben (H-BRS) sagt: „Wir gehen nun bei der Herstellung von ozonerzeugenden Elektroden einen neuen Weg“, und erklärt weiter „dazu arbeiten wir mit neuen Verfahren beim Aufbringen der aktiven Katalysatorschichten auf die Elektrodensubstrate mit dem Ziel, die chemischen Prozesse für eine verbesserte Ozonausbeute und längere Standzeit zu optimieren.“

Querschnitt einer Elektrode im Projekt AkTi03n. Foto: Steffen Witzleben

Querschnitt einer Elektrode im Projekt AkTi03n. Foto: Steffen Witzleben

Witzleben geht diesen Weg zweigleisig: Einerseits gehe es darum, den Prozess der Beschichtung und damit die Qualität zu verbessern. Andererseits experimentiert Witzleben mit seinem Team mit verschiedenen Stoffen für die Beschichtung. Die Ideen dazu basieren auf früheren Projekten mit Innovatec, preisgeben möchte sie der Wissenschaftler zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht.

Projekt AkTi03n – Sicht auf eine Elektrode. Foto: Steffen Witzleben

Projekt AkTi03n – Sicht auf eine Elektrode. Foto: Steffen Witzleben

Die Elektroden bestehen aus gesintertem Granulat deshalb, weil die Oberfläche porös sein muss, damit der Gasaustausch ungestört ablaufen kann. Der Katalysator ist ein Feststoff, der in Mikrometerdicke auf die Elektrode aufgebracht wird. „Es stehen dafür verschiedene Beschichtungsverfahren zur Verfügung“, erklärt Witzleben.

Innovatec und die Gruppe um Steffen Witzleben mit Prof. Dr. Peter Kaul und zwei Doktoranden haben AkTiO3n in zwei Teilprojekte gesplittet und sorgen durch eine enge Zusammenarbeit bei den einzelnen Arbeitspaketen dafür, dass alles ineinandergreift. Nur so ist der ehrgeizige Zeitplan mit der zweijährigen Projektlaufzeit zu halten, sagt Witzleben.

Titelbild: Hochschullogo auf zwei Elektroden durchs Mikroskop betrachtet. Foto: Roman Grimmig

Quelle: www.h-brs.de/de/pressemitteilung/effizientere-ozonerzeugung-fuer-sauberes-wasser