Während der Einsatz von elektrolytisch erzeugtem Ozon als Desinfektionsschutz von kaltgelagerten Reinstwassersystemen ein technisch erprobtes Verfahren darstellt, findet der Transfer dieser Technik in den Trinkwasserbereich noch keine breite Anwendung. Gründe hierfür liegen insbesondere in auftretenden Nebenreaktionen mit gelösten Wasserinhaltsstoffen, welche bei bestimmten Betriebszuständen mit der Bildung von kritischen Desinfektionsnebenprodukten wie z.B. Chlorat oder Bromat verbunden sein können.

Im öffentlich geförderten Verbundprojekt „ReDeX“ zwischen der Innovatec Gerätetechnik GmbH und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) hat sich die Forschungsgruppe um Prof. Dr. Steffen Witzleben in einer umfassenden Studie mit der Frage beschäftigt, inwieweit eine reduktive Nachbehandlungsstrategie ozonter Wässer zur Entfernung entstandene Oxohalogenide eingesetzt werden kann, um die oxidative Wasseraufbereitung zu ergänzen. Im Ergebnis konnte gezeigt werden, dass eine elektrochemisch komplementäre Abbaustrategie schon bei einfachen Kombinationen beider Aufbereitungsmodi unmittelbar eine erhebliche Verringerung zuvor erzeugter Nebenprodukte bewirkt. Auf der Basis gegenwärtig untersuchter Weiterentwicklungen dieses Ansatzes eröffnet sich die Möglichkeit, diese kombinierte Aufbereitungsmethodik zukünftig in bestehende PEM-Elektrolyseure prozesstechnisch zu implementieren.

Vorläufige Ergebnisse des Forschungsprojektes wurden im Sommer 2021 als Poster auf der Jahrestagung der Wasserchemischen Gesellschaft durch die Doktoranden Philipp Gillemot (H-BRS) und Roman Grimmig (Innovatec, H-BRS) vorgestellt.

Die Arbeiten wurden im Rahmen des Projektes „ReDeX“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
FKZ: 13FH107PX8

Quelle: http://dx.doi.org/10.13140/RG.2.2.34332.41600

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