In einem durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt (Förderkennzeichen: 02 WQ 1373A) wurde ein Mikrodesinfektionssystems mit strukturierten Membran-Elektroden Arrays von der INNOVATEC// Gerätetechnik GmbH in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und hier dem Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften (FB05) erfolgreich entwickelt. Durch Erkenntnisse aus einem ebenfalls erfolgreichen, vorrangegangenen BMBF-Projekt (micrOzone, Förderkennzeichen: 02 WQ 1286A) und der Marktentwicklung folgend, entstand die Idee, die Größenlimitierung der Ozon-Mikrozelle (Produktion von ca. 60 mg Ozon/h) in einem weiterführenden Projekt aufzuheben und das notwendige Know-How dafür aufzubauen.

SMEA 100er Array

SMEA 100er-Array (Beispiel)

Ziel dieses nachfolgenden Projektes war hier eine in situ Ozonproduktion von mehreren Gramm Ozon pro Stunde (ca. bis 6 g/h) in Wasser mit Mineraliengehalt zu ermöglichen.

Bisher konnte Ozon für diese Wasserqualitäten nur durch stille elektrische Entladung erzeugt werden. Für diese Ozonerzeugungstechnik ist eine Hochspannungsversorgung notwendig. Bei der im Projekt entwickelten Ozongenerationstechnik handelt es sich um einen Elektrolysevorgang, für den die Versorgung mit einer Kleinspannung ausreicht. Dies ist im Hinblick auf die Arbeitssicherheit ein großer Vorteil gegenüber der herkömmlichen Ozongenerationsmethode. Die sich dem Projekt nun anschließende Produktentwicklung zielt vor allem auf nachfolgende Applikationen: Prozesswasser diverser Qualitäten, industrielle Waschwässer, Kühlwasserkreisläufe, dezentrale Trinkwasseraufbereitung, sowie der Abbau von Spurenstoffen wie Rückstände von Arzneimitteln oder Pestiziden und Mikroplastik in bestimmten Abwasserqualitäten.

Eine weitere Anwendung ist die Desinfektion von Oberflächen. Dafür wird Wasser mit der neu entwickelten Ozonungstechnik mit Ozon angereichert. Hier bietet sich das System für die Möglichkeit einer Druckbeaufschlagung an. Durch das Abwaschen der Oberflächen mit dem ozonisierten Wasser werden Bakterien auf den Oberflächen unschädlich gemacht. Auf diese Weise sind keine weiteren Desinfektionsprodukte für die Reinigung der Oberfläche notwendig. Da Ozon hochreaktiv ist, zerfällt es nach kurzer Zeit zu Sauerstoff. Somit verbleiben auf den Oberflächen keine schädlichen Desinfektionsmittelrückstände.

Aus den Ergebnissen des Projektes konnte ein Patent angemeldet werden; aktuell läuft die Produktentwicklung.

Das Verbundprojekt „Ozon-Array“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als Teil der Fördermaßnahme „KMU-innovativ: Ressourceneffizienz und Klimaschutz“, Anwendungsbereich „Nachhaltiges Wassermanagement“ unterstützt. Die Maßnahme gehört zum BMBF-Programm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA³).